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Sportarten | Lacrosse

Lacrosse ist ein Mannschaftssport, der zu den Ballsportarten zählt. Gespielt wird mit einem Lacrosseschläger: An Kopfende einer etwa 1-1,50 m langen Holzstange hängt ein taschenartiges Netz, mit dem der Spielball aus Hartgummi aufgefangen wird. Der Ball hat einen Durchmesser von 60 bis 75 mm und wiegt 142 bis 149 Gramm. Zwei Mannschaften mit je zehn Spielern oder zwölf Spielerinnen versuchen, mit dem Netzschläger den Ball in das gegnerische Tor zu werfen. 

Im Saarland wird Lacrosse zur Zeit nur in dem Verein "Saarlax" gespielt, der Mitglied im Saarländischen Turnerbund ist.
Die Damenteams spielen in der Südliga,  die Herren in der Westliga. Beide Teams spielen jeweils auch in den zweiten regionalen Ligen. Die Heimspieltage finden auf dem Kunstrasenplatz an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken statt.

Hintergrund

Lacrosse, Kanadas Nation­al­sport, ist ein altes indi­an­is­ches Spiel, das von den Stäm­men der amerikanis­chen Ostküste, haupt­säch­lich um die großen Seen herum, gespielt wird. Der indi­an­is­chen Über­liefer­ung zufolge, wurde Lacrosse (oder „Bag­gat­away“) vom „Schöpfer“ gegeben um von den Waldtieren gegen die Vögel gespielt zu wer­den. Der Mond war dabei der Ball. Für die Indi­aner ist Lacrosse ein spir­ituelles Spiel, das aus ver­schiede­nen Grün­den gespielt wird, zum Beispiel um die Aufmerk­samkeit des „Schöpfers“ auf ein krankes Stammesmit­glied zu lenken. Dabei kann jeder im Stamm zu so einem „medicine-​game“ aufrufen. Mit­spie­len darf jeder der kommt und die Tore (oft mehr als zwei) kön­nen über weite Strecken verteilt sein. Teil­weise wurde Lacrosse aber auch gespielt um Stammes­fe­hden zu besän­fti­gen. Der alte indi­an­is­che Name „Bag­gat­away“ (der kleine Bruder des Krieges) deutet an, wie bru­tal das Spiel sein konnte. Oft ver­ließen Spieler das Feld blutver­schmiert und mit gebroch­enen Knochen — wenn sie über­lebten. Begleit­er­schei­n­un­gen wie hei­d­nis­che Tänze und exzes­sives Wet­ten ließen das Spiel franzö­sis­chen Mis­sion­aren, die es 1636 als erste in Ontario sahen, wie ein Spiel des Teufels erscheinen. Auf­grund der ver­wen­de­ten hölz­er­nen Stöcke nan­nten sie es „Lacrosse“. Die Ver­sion der Iroke­sen ähnelt davon am meis­ten dem heuti­gen Sport; sie spiel­ten in den Welt­meis­ter­schaften seit 1990 als eigene Nation mit. Um 1850 herum wurde das Spiel auch für Nicht-​Indianer in der Gegend um Mon­treal pop­ulär. Offizielle Regeln wur­den einge­führt und indi­an­is­che und nicht-​indianische Mannschaften fin­gen an das Spiel auch auf anderen Kon­ti­nen­ten zu ver­bre­iten. 1878 hatte Lacrosse Aus­tralien, Neusee­land und Eng­land erre­icht. Das Spiel ver­bre­it­ete sich auch rasch an den großen Uni­ver­sitäten der Ostküste der USA. 1882 wurde die erste „Inter­col­le­giate Asso­ci­a­tion“ gegrün­det, die führen­den Uni­ver­sitäten sind (auch heute noch) Har­vard, Johns Hop­kins Uni­ver­sity und Princeton. Mit dem Ruf, ein elitärer Uni­ver­sitäts– (und später auch Privatschulen-​) Sport der Ostküste zu sein, hat Lacrosse in den USA lange gekämpft. Inzwis­chen hat der Sport jedoch bre­ite Bevölkerungss­chichten in ganz Amerika erre­icht. 1904 und 1908 war Lacrosse ein offizieller Sport in der Olympiade. 1928, 1932 und 1948 gehörte Lacrosse zu den Vorführsportarten.