1949 - 1999 führen. Sobald die juristischen Voraus- setzungen gegeben sind, diesen Plan zu verwirklichen, wird er den entsprechen- den Stellen des Saarländischen Turner- bundes zur Genehmigung vorgelegt.“ Die Saarturner kehren in den Deutschen Turner-Bund zurück 1956 29. Januar 1956 Die Saarturner kehren in den Deutschen Turner-Bund zurück. Es war dem Bundesvorstand gelungen, zur feierlichen Wiederaufnahme in den DTB, den Großen Saal des Union-Thea- ters zu mieten. Lange vor Beginn der Feierstunde war der Saal bis auf den letz- ten Platz besetzt. Es war ein Glück, daß einige Tage zuvor der Rundfunk sich entschlossen hatte, diese turngeschicht- lich bedeutende Stunde zu übertragen Damit war es vielen Tausenden, die sonst in Saarbrücken vor dem überfüllten UT- Saal gestanden hätten, möglich, diesem großen Erleben beizuwohnen. Pünktlich um 11.00 Uhr gab der Bun- desoberturnwart Fritz Abel, der an die- sem Tage sein 71. Lebensjahr vollende- te, das Zeichen zum Beginn. Schwalba- cher Fanfarenbläser, die auf der Empore Aufstellung genommen hatten, schmet- terten ihre „Ruf-Fanfare“ in den weiten Raum. Als darauf der Männergesangver- ein Liederkranz in vorbildlicher Weise das Lied „Brüder, reicht die Hand zum Bunde“ vorgetragen, da bemächtigten sich die Anwesenden eine erwartungs- volle Stimmung. Nach herzlichen Be- grüßungsworten an den Ministerpräsi- denten Dr. Ney und die Vertreter der Re- gierung, die Gäste der Stadt Saar- brücken, die Vertreter der Sportverbände und den anwesenden Vorstand des Deut- schen Turner-Bundes, der unter der Führung seines 1.Vorsitzenden Dr. Kolb bereits Tags zuvor zu einer wichtigen Ta- gung in Saarbrücken eingetroffen war, sowie an alle Turner und Turnerinnen, die aus dem Saargebiet herbeigeeilt wa- ren, zwängten sich etwa zwanzig Ju- gendturner und -turnerinnen durch ein Heer von Vereinsfahnen und Gauban- nern, um danach in guter Vortragsweise, Worte von Fr. L. Jahn und dem Turnphi- losophen Max Schwarze zu verkünden. ... Durch die Verkündung des Entschlus- ses vom vorhergehenden außerordentli- chen Turntag, der nach Satzungsände- rung den Anschluß an den DIB begehr- te, hat unser 1. Vorsitzender mit seiner kurzen geschichtlichen Entwicklung der Saarturnerschaft alle Gefahren aufge- zeigt, die den Turnertum in den letzten Jahrzehnten erwachsen waren. Treue zu Jahn und seinem Erbe, Treue zu Heimat und Vaterland haben den Turnern die Kraft gegeben, ihren Weg, der den Ge- walthabern nie recht war, weiterzuge- ben. Durch die Festmusik von Heinrich Konietzky, die ein Ringen um Deutsch- land motivierte, wuchs die Spannung der Anwesenden weiterhin. Was dann aber von dem 1. Vorsitzenden des DTB, Dr. Kolb, in feierlicher und würdiger Weise über das Turnertum gesagt wurde, war nicht nur Einkehr bei uns, das zu unauf- hörlichem Tun aufforderte, sondern es war für alle bestimmt, denen ihr Vater- land und ihr deutsches Volk noch lieb und wert sind. Mit herzlichen Bruder- worten vollzog er den Akt der Wieder- aufnahme in den DTB, wonach den Saarturnern alle Rechte geblieben sind. Doch legte er ihnen die Verpflichtung auf, durch ihre freundschaftlichen Be- ziehungen mit den Nachbarstaaten wei- terhin auch politisch für Deutschland und die Menschheit zu wirken. Mit großem Beifall kündeten alle Anwesen- den ihre Zustimmung und Bereitschaft. Wer aber geglaubt hatte, daß mit diesen Worten die Feierstunde bereits ihren Höhepunkt erreicht habe, der sah sich durch die Rede des Ministerpräsidenten doch getäuscht. Was er den Turnern an Lob spendete, an den großen Erfolg ih- res Turnschaffens, wonach allein das Er- gebnis vom 25. Oktober zustande ge- kommen sei, hat sie so anstrahlen lassen, daß sie in Zukunft auf diesem Gebiete noch mehr leisten müssen, um dieser Anerkennung würdig zu sein. Der Höhe- punkt der würdig verlaufenden Feier- stunde war erreicht. Spontan stimmten alle Zuschauer, die sich von den Plätzen erhoben hatten, das Deutschlandlied an. Madert, Jupp: Wir sind wieder in treuer Obhut des DTB in Turnen an der Saar, Jg 7, Nr. 2 22.04. Bundesturntag in Saarbrücken- Malstatt : 354 Delegierte - 22 Turnverei- ne sind nicht vertreten - Einstimmige Annahme des Haushaltsplanes für 1956 mit einem Volumen von 2 Millionen Franken angenommen - Einmütig wird einer Erhöhung des Bundesbeitrages zu- gestimmt: Erwachsene 100 ffrs., Ju- gendliche 50 ffrs., Schüler 20 ffrs. 85